Chiemseemeisterschaft 2022

In den letzten drei Jahren hatte ich wenig Zeit zum Segeln. Mein A-Cat musste nach einer Havarie an Land erst repariert werden und so bin ich in der Saison 2022 wieder öfters zum Segeln gekommen.

Sturmschaden am A-Cat. Der Tornado ist zuerst auf den A-Cat gefallen und hat sich dann drunter geschoben

Startfeld bei der 1. Wettfahrt

Am Chiemsee gibt es zahlreiche Regatten. Die wohl spannenste Wettfahrt ist die Chiemseemeisterschaft. Bei dieser Veranstaltung liegt die Herausforderung in einem großen Teilnehmerfeld (meist über 100 Segelboote am Start) , den langen Kursen am See und den unterschiedlichen Booten. Über die Yardstick Wertung können dann unterschiedliche Schiffstypen mit einander verglichen werden.
So sieht man dann, wie gut man eigentlich selber gesegelt ist. Also habe ich mich angemeldet und bin sieben Wettfahrten mit gesegelt – mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen.

Nach knapp sechs Stunden im Ziel – als zehntes Boot. Später wurde diese Wettfahrt nicht gewertet.

Nach gutem Start ziehen die anderen Boote die weiteren Segel und fahren von hinten an mir vorbei. Ich kann in diesem Moment nichts dagegen tun.

Das ist ein Cat mit Foils. Der segelt natürlich in einer anderen Liga

Das wesentliche Fazit ist hierbei: mein A-Cat mit nur einem Segel kann mit den aufgetunten anderen Cats nicht mithalten. Ich habe knapp 15 m² Segelfläche, die anderen Cats sind etwas schwerer und haben weit mehr als die doppelte Segelfläche oder sogar Foils und heben sich also aus dem Wasser.


Die vielen teilnehmenden Yachten haben ebenso mehrere Segel und laufen bei wenig Wind sehr gut an. Auf den vielen Bildern sieht man dann, wie stark mich andere Boote abdecken und mir so den „Wind aus den Segeln nehmen“. Nur bei Windstärken von 3-4 Beaufort bin ich mit meinem leichten A-Cat richtig schnell.

Ausweichmannöver bei 4 Beaufort. Die Libera Yacht lief von achtern auf mich auf. Also habe ich meine Kurs geändert und habe mit Wegerecht angeluvt. das Ausweichmannöver gelang gerade noch. Das als Foto zu sehen, ist natürlich perfekt.

Nur bei Windstärken von 3-4 Beaufort bin ich mit meinem leichten A-Cat richtig schnell.

Was ist nun das Fazit dieser sieben Wettfahrten: mein A-Cat ist einfach schon etwas älter und es haben sich viele Baustellen im Laufe der Regatten gezeigt: gebrochener Ausleger, aufgehende Klemme am Traveller durch die Schauckelbewegung mit dem Alu Mast (deswegen bin ich dann auch gekentert), mangelnde Trimmmöglichkeiten (Salingwinkel kann nicht verändert werden; Mastfall nur bedingt) usw.
Es muss also genau überlegt werden, ob es einen Sinn macht einen Carbonmasten zu kaufen, in die Steifigkeit der Plattform zu investieren, Foils für die Ruderblätter zu besorgen und so weiter.

Oder ist es sinnvoll, sich einen moderneren A-Cat mit aktueller Ausstattung zu besorgen?

Zu meiner Überraschung bin ich bei den Mehrrumpfbooten in der Gesamtwertung auf vierter Stelle gelandet und habe also einige der aufgetunten Cats überholen können.
In der Gesamtwertung aller Teilnehmer bin ich auf Platz 28 gelandet. Auch das ist ganz ordentlich, stellt mich aber nicht wirklich zufrieden.