Bootsverleiher am Schliersee
Zum Fischen sind die Bewohner schon vor über 1.200 Jahren auf den See gefahren. Mit welchen Booten ist nicht überliefert. Wahrscheinlich wurden damals Einbäumer benutzt. Zumindest hat man solche Boote aus dieser Zeit im Starnberger See gefunden.
Als Ausflugsziel war auch der Schliersee nahezu unbekannt. Es gab wohl einen Reiterweg von Kufstein über Bayrischzell nach Schliersee und Miesbach. Der war durch den Ursprungpass aber schwierig zu bewältigen. Andererseits war er eine Abkürzung von Kufstein in Richtung Bad Tölz.
Erst die Eisenbahn bringt die ersten Touristen nach Schliersee
Mit der Eisenbahnlinie München – Schliersee im Jahre 1869 kamen dann auch Münchner und Urlaubsgäste nach Schliersee.
Bahnhof Schliersee um 1890
Also bot es sich an, Boote zu vermieten. Seit 1897 gibt es daher eine private Schifffahrt auf dem Schliersee, die Gäste und Urlauber um den See fährt.
Selbst ist die Frau und der Mann
Wer lieber selber fährt, konnte dies damals auch mit Ruderbooten versuchen. Es etablierten sich dann nach und nach einige Bootsverleiher. Neben dem Bootsverleih Schaub am westlichen Ende des Kurparks, entwickelte sich mit dem Bootsverleih Sepp Mayr ab dem Jahr 1956 ein reges Treiben auf dem Schliersee. Die Flotte von Ruderbooten wurde mit Tretbooten ergänzt und aus Gründen des Umweltschutzes dürfen nur Elektroboote zum Vermieten eingesetzt werden. Heute können insgesamt knapp 100 Boote gemietet werden. Zudem gibt es über 150 Fischerboote, um die 40 Segelschiffe und natürlich die weiterhin privat betriebene Seeschifffahrt (MS Schliersee III).
Motorschifffahrt am Schliersee
Segelschiffe mieten geht auch ohne Segelschein – das gibt es nur in Bayern
Beim Bootsverleih Mayr gab es zeitweise die Möglichkeit auf einer Z-Jolle 508 (20 m² Rennjolle) Segelunterricht zu nehmen. Der Mayr Sepp lag damals beim Segelunterricht auf dem Heck der Jolle und hat doziert. Gemäß dem Motto: „Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese“ – einem Zitat von Friedrich Nietzsche.
Heute vermietet nur noch der Bootsverleih Gumberger und Sachs eine Dyas.
Die Nutzung des Sees durch Touristen, Schwimmer, Hobby Kapitäne, SUP und Fischer
Für uns Segler bedeuten die Schwimmer und Hobby Kapitäne erhöhte Aufmerksamkeit. Denn kaum jemand weiß, wie die Vorfahrtsregeln auf den Seen sind: Schwimmer haben immer Vorrang, dann die Personenschifffahrt, dann erst Segelschiffe und zuletzt die gemieteten Boote.
Hier ein Beispiel- überall finden sich Schwimmer. Gott sei Dank mit weißer Signalmütze – direkt an der Anlegestelle der Schifffahrt und am Bootsverleih.
Und trotzdem hat der Schliersee seinen besonderen Flair.